Auf die Straße mit Euch

Letzte Woche bekam ich über das Netzwerk des Projekts Ankommen folgende Nachricht: „Achtung: Gerüchten zufolge soll heute um 19:00 Uhr am „Kleinen Borsigplatz“ eine Nazikundgebung stattfinden.“ Es gehört offensichtlich zum Alltag von Menschen, die sich für Geflüchtete einsetzen, diese regelmäßig vor kleineren und größeren Aufläufen von Neonazis zu warnen. Das ist Alltag in diesem Land, Alltag in dieser Stadt. Wir mögen sagen, dass wir uns niemals daran gewöhnen wollen und werden, aber die wenigen Geflüchteten, die ich kenne, scheinen sich bereits darauf eingesellt zu haben. Zunächst habe ich das Bedürfnis verspürt, meine Heimatstadt Dortmund in diesem Zusammenhang nicht zu nennen. Das aber wäre verlogen. Wenn hier überhaupt einer ein Nestbeschmutzer ist, dann doch dieses Pack. – Vor Scham und Wut wäre ich im letzten Jahr am liebsten versunken, als vor unserer Haustür eine kleine Nazikundgebung abgehalten wurde. Es waren ungefähr doppelt so viele Polizisten und dreimal so viele Gegendemonstranten da, denen wir uns anschlossen. Aber es war schlimm, so nah dran zu sein. Auf die Straße mit Euch weiterlesen